Eine Freundin hat mir geschrieben wie leid ihr Jemand mit einem behinderten Kind tut. Meine Antwort darauf war:
Über die Ungerechtigkeiten der Schicksale habe ich mir schon viele Gedanken gemacht, weil z.Bsp. meine Nichte ein ähnlich derbes Leben hat wo der Teufel immer wieder auf den selben Haufen zu scheißen scheint. Dagegen fühle ich mich regelrecht gesegnet.
Meine Version um damit zurecht zu kommen (weil für mich die Version mit ‘in den Himmel kommen’ zu unbefriedigend oder unsicher ist) ist, dass ich zunächst mal an Reinkarnation glaube, weil Alles im Leben in Zyklen geht – Jede Planze wird nach ihrem Tod wieder zur Erde aus der neue Pflanzen kommen, jeder Wassertropfen zirkuliert zwischen Verdunstung und fließen die Erde hinunter, also wieso soll dann nicht auch die eigene Seele Zyklen haben?Darauf aufbauend machen dann Lebenszyklen, die über eine längere Zeit als nur unser jetziges Leben gehen, Sinn.
Nur ist es jetzt glaube ich nicht so, dass Jemand, der behindert geboren wurde, oder ein behindertes Kind hat, nicht von Gott ‘bestraft’ wurde, denn Bestrafung ist meiner Sicht nach ein viel zu menschlich engstirniges Werkzeug der Erziehung, als dass ich mir das von Gott vorstellen könnte.
Vielmehr sehe ich (in meiner natürlich ganz persönlichen Sichtweise so, dass die höheren Gesetzmässigkeiten letztendlich immer zur Balance streben, also wenn z.Bsp. ein Mensch die Kontemplation völlig verweigert hat, dann wird er im nächsten Leben dazu durch eine Lähmung. Seh- oder Hörbehinderung gezwungen – nicht als Bestrafung, sondern genau so wie Jemand der zu viel rumgeschrien hat danach eine Zeit lang heisser wird.
Und die Familie im im Umfeld hat auf ähnliche Art das Thema “Fürsorge” nahegelegt bekommen – auch hier wieder nicht als Bestrafung, sondern genauso wie meine Wohnung mir automatisch immer wieder nahelegt aufräumen zu müssen wenn ich diese Pflicht vernachlässigt habe.
Genauso gibt es auch glaube ich Dynamiken, die an bestimmten Themen hängen, also wenn Jemand Opfer von Etwas war, ist diese Achse im nächsten Leben noch offen, so dass die Person dann zum Täter werden kann, und umgekehrt, kann man auf diese Art vom Täter zum Opfer werden.Ein Hindu hat es mal so beschrieben: Es geht nicht darum ein guter Mensch zu werden, sondern diese Achsen zu verlassen, weil man sonst im letzen Leben ein Krimineller war, in diesem Leben ein Polizist wird, um dann im nächsten Leben, weil diese Achse noch offen ist, wieder ein Krimineller u werden.
Während das jetzt immer noch sehr moralisch klingt, will ich aber betonen, dass das sogar in manchen Fällen ein Kompliment sein kann, weil es nicht nur sein muss, dass Jemand etwas vernachlässigt hat, sondern weil ein Mensch vielleicht diesbezüglich schon so viel vorgearbeitet hat, dass er oder sie es überhaupt leben kann. Wie sagen manche: “Gott mutet einem nur das zu, was man auch ertragen kann.” Insofern kann es auch gut sein, dass Jemand in eine Rolle hineingeboren wird, gerade weil diese Person schon viel vorgearbeitet hat – also sich schon darauf ‘eingeschwungen’ hat.
Also könnte z.Bsp. Mozart deswegen als Genie geboren worden sein, weil er in vorherigen Leben schon viel mit Musik zu tun hatte, und genauso könnte Jemand der zur Pflegerolle ‘auserkoren’ wurde, deswegen darin sein, weil diese Person schon viel Gleichmut im vorherigen Leben erworben hat.
Meiner Meinung nach kann man also nie sagen, ob es eine negative oder positive Konsequenz ist, warum man sich in einer Rolle befindet – nur sehe ich wesentlich mehr universelle Gerechtigkeit, wenn ich über den Rahmen dieses einzigen Lebens hinaus schaue.
Also sehe ich eine Person auch nicht als das, was in dem Körper steckt, sondern als davon unabhängige Seele, die nur temporär (über diese Lebenszeit hinweg) in einer prekären Situation steckt,und dass jede Lebenssituation Sinn macht .Je mehr man sich aktiv mit seinen (meist tief verborgenen) Themen auseinandersetzt, desto weniger wird das Thema einem dann in Form von Schicksalsschlägen oder Krankheiten nahegelegt.